Tirol: Politik und Fußball…

Foto von Ben Wiens auf Unsplash

… des Öfteren eine komische Mischung. Wer erinnert sich nicht an den amateurhaften Wahlauftritt des Profi-Schiedsrichter Konrad Plautz oder an Landeshauptmann Günther Platters „English-Fauxpas“ bei einem ÖFB-Teamcamps gegenüber David Alaba. 

Plautz wurde kamelbespuckter Diakon, Platter frönt dem Polit-Ruhestand, Alaba ist neuerdings „Non-Playing-Captain” und der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer ist neuer “Sport-Captain” des Landes Tirol. 

Eigentlich erscheint es da nicht verwunderlich, dass der liebend gerne “ins Fettnäpfchen tretende Landesrote” gemeinsam mit zwei Mitarbeitern ins ferne Berlin reiste und das Spiel Österreich gegen Niederlande genoss. Wenig verwunderlich ist ebenfalls, dass er die Reisekosten leicht selbst tragen könnte, die Reise in die deutsche Fußball-Hauptstadt aber dem Land in Rechnung stellte.

 “Verwunderlich” ist aber, wie der Ge(h)org zu den Karten kam. Der Präsident des Tiroler Fußballverbandes (TFB), Josef Geisler, hat sich erkenntlich gezeigt. „Dornauer hat immer ein offenes Ohr für den Verband“, weiß die „Tiroler Tageszeitung“ zu berichten. Erinnert das nicht etwas an Anzengrubers Erlebnis-Card-Affaire und die gleichzeitigen Apps-Aufträge an das spendable Unternehmen? 

Das prüft gerade die Staatsanwaltschaft wegen Amtsmissbrauch und nach dem Korruptions-Paragrafen. Müsste nicht eigentlich auch Georg Dornauers Fußball-EM-Geschenks-Ticket-Affaire staatsanwaltlich überprüft werden? Immerhin handelt es sich ja dabei laut Dornauers Sprecherin um ein „Dankeschön“ für die gute Zusammenarbeit des TFBs. Ein Anfüttern oder ein unerlaubtes Geschenk, um sich die Gunst des Amtsträgers zu sichern?

(Erstveröffentlichung auf Unsere Zeitung)

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1 Kommentar

  1. „Dornauer Reise verärgert“ – ein TT-Leserbrief von Michael Ohlboth:

    Ich bin ein kleiner Angestellter in einem international tätigen Konzern – bei uns reicht es schon wenn z. B. ein Werbekugelschreiber (kostet vermutich einige Cent) annehmen, um mit dienstrechtlichen Konsquenzen rechnen zu müssen! (Es gibt auch wiederkehrende verpflichtende Schulungen, die genau dieses Thema beinhalten.)
    Da stellen sich bei mir die Haare auf, wenn ich lesen muss, dass sich LHStv. Dornauer auf Steuerkosten (auch ich habe mitbezahlt) einen Kurzurlaub gönnt! Noch schlimmer ist, dass er das in den sozialen Medien postet und nicht auf die Idee kommt, dass das moralisch verwerflich ist. Ich lade Herrn Dornauer, bzw. die ganze Landesregierung dazu ein, sich über Compliance Gedanken zu machen. Als Steuerzahler kommt man sichkomplett „vera…“ vor (speziell weil an allen Ecken und Enden gespart werden muss).

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