Linke Fraktion in Gewerkschaften und Arbeiterkammern
Linke Fraktion in Gewerkschaften und Arbeiterkammern
Nächstes Jahr wird das Kilometergeld erhöht. Unbestritten, eine Entlastung der betroffenen Lohn- und Gehaltsabhängigen, aber trotzdem eine Umverteilung nach oben. Denn die Erhöhung zahlen wir aus dem Kalten-Progressionsausgleich selbst und mehr als die halbe Teuerungsabgeltung belastet weiterhin das Portemonnaie der Fahrzeughalter:innen.
Über (Un)Ethik und (Un)Moral in der Profiwelt des Fußballs aden Beispielen der umstrittenen LASK-Verpflichtung von Jerome Boateng und dem BvB-Sponsorvertrag mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall.
Erstmals seit 1959 gibt es wieder eine linke Vertretung in der Tiroler AK-Vollversammlung. Außerdem erreichte die KPÖ drei Mandate bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl und die Alternative Liste Innsbruck (ALi) konnte ihren Stimmenanteil verdoppeln und ist jetzt mit zwei Mandaten im Gemeinderat vertreten. „Die Arbeit” bat die neue GL-AK-Rätin und ALi-Gemeinderätin Evi Kofler zum Gespräch:
Die Diskussion über die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten spaltet das Handelswesen in Österreich. REWE Österreich-Chef Haraszti fordert eine Ausweitung auf 80 Wochenstunden ohne Sonntagsöffnung, während andere wie Richi Lugner verkaufsoffene Sonntage propagieren. Der Handelsverband nutzt Arbeitskräftemangel als Argument gegen Lohnsteigerungen, was auf Unzufriedenheit unter den Arbeitnehmern stößt.
AK-Rätin Evi Kofler diskutiert den Bericht über die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Tirol, der 270 Millionen Euro kosten würde. Sie betont die Vorteile wie eingesparte Ticket- und Kontrollkosten und schlägt Umschulungen vor. Die Linksgewerkschafterin fordert einen sofortigen Nulltarif für bestimmte Gruppen und eine rasche Umsetzung.
Bei der Betriebsratswahl der ÖBB Operative Services waren diesmal 15 (+1) Mandate zu vergeben. Die Wahlbeteiligung sank auf 60%. Die FSG erhielt 89,1% der Stimmen und 14 Mandate, während der GLBvida mit 10,9% ein zweites Mandat knapp verfehlte.
Die Gewerkschaftliche Linke kritisiert die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Sie verweist darauf, dass 80% der Betreuung familiär, meist von Frauen, geleistet wird, was zu Mehrfachbelastungen und Altersarmut führt. Auch im professionellen Bereich herrschen Personalmangel und schlechte Arbeitsbedingungen, was oft zu Burnout führt. Die geforderten Verbesserungen umfassen faire Entlohnung, kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn, eine Entlastungswoche und besser bezahlte, gut ausgebildete Kräfte.
Vor etwa einem halben Jahrhundert wurde die Wochenarbeitszeit von 45 auf 40 Stunden reduziert. Seitdem gab es außer einer stufenweisen Urlaubsverlängerung und vereinzelten Arbeitszeitkürzungen kaum signifikante Verbesserungen. Trotz Forderungen nach weiteren Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich blieb die Umsetzung aus. Jüngst wurde das Pensionsalter für Frauen erhöht, und die Industriellenvereinigung schlägt eine 41-Stunden-Woche vor.
Jedes Jahr errechnet die AK den „Fat Cat Day“, also jenen Tag, an dem Vorstandsvorsitzende der größten börsennotierten Unternehmen bereits so viel Einkommen bezogen haben wie durchschnittlich Lohn- und Gehaltsabhängige im gesamten Jahr. Heuer brauchten sie dafür nur 51 Stunden, also bis zum 8. Jänner.
Zum Abschluss der bundesweiten AK-Wahlrunde wird in der Steiermark vom 16. bis 29. April gewählt, ebenfalls mit GLB-Beteiligung. Josef Stingl hat für „Die Arbeit“ den steirischen Spitzenkandidaten und GLB-Vorsitzenden Georg Erkinger interviewt.
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