Advent, Advent … die Kassen klingeln. Schon vor Jahrzehnten gab´s einen Profit-Kniefall für den Handel. Der Feiertag am 8. Dezember wurde dem Opferstock des Profitscheffelns preisgegeben. Seit 1995 können am Marienfeiertag die Geschäfte geöffnet werden. Zahlreiche Handelsangestellte dürfen an diesem Feiertag “freiwillig” ihre feiertagsbedingte Freizeit gegen stresserfülltes Verkaufsvergügen tauschen.
Freiwillig geschlossen bleiben einige Geschäftslokale im Lebensmittelhandel. Aber tatsächlich um die Beschäftigten, die unter großem Druck stehen, wertzuschätzen und ihnen mentale Erholung zu ermöglichen, oder weil sich im Lebensmittelhandel durch das Offenhalten ab 10 Uhr das Ergebnis zwischen Aufwand und Gewinn nicht rechnet?
Apropos freiwilliger Ladenschluss: In Ungarn werden auf Initiative einer Bürger:innenorganisation und einer christlich-sozialen Gewerkschaft am 24. Dezember, also einem normalerweise einkaufsintensiven Tag vor den Weihnachtsfeiertagen bei den Handelsfilialisten Mountex, Jysk, Diego oder Libri die Geschäftslokale geschlossen. Aber auch die Lebensmittelketten Lidl und Penny verzichten am 24. Dezember auf eine Ladenöffnung (Zur Erklärung der 24. Dezember ist zwar ein Sonntag, aber in Ungarn haben die Geschäfte üblicherweise geöffnet – nur Feiertags nicht).
Auch in Österreich braucht es von Gewerkschaft und Zivilgesellschaft solidarische Initiative: Einerseits, dass der 8. Dezember auch für die Handelsangestellten wieder zum Feiertag wird und andererseits kann es nur gut sein, dass zukünftig der 24. Dezember konsumfrei gestaltet wird.
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