Derzeit sind 521.000 Personen arbeitslos; das sind um 113.000 oder knapp 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders dramatisch die Arbeitslosigkeit bei Frauen mit 226.777 Betroffenen, en Plus von 42 Prozent. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist also doppelt so stark angestiegen wie die der Männer.
Bei mittlerweile zehn Arbeitslosen auf eine offene Stelle ist zu befürchten, dass es lange dauert bis alle einen Job finden. Das ist eine Katastrophe, die wiederum Frauen doppelt und dreifach aufgebürdet wird. Sie werden noch mehr in Teilzeitjobs gedrängt. Ihr Auskommen mit ihrem Einkommen noch mehr prekarisiert. Zudem fordern lange Arbeitslosenzeiten und geringeres Teilzeiteinkommen auch bei der künftigen Pensionen ihren Tribut – mit noch mieseren Pensionsleistungen, als sie jetzt schon der Fall sind. Frauenarmut im Alter wird so noch einzementiert.
Welche Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sind geplant? Wie wird die Not der zahlreichen arbeitslosen Menschen gelindert? Und tun gegen die bevorstehende Armut in Alter? Das sind nur einige Fragen, auf die, die Menschen gerne eine Antwort von der Bundesregierung hätten. Nur die, die gibt fleißig Pressekonferenzen. Alle ohne Antwort zur Lösung unserer Not! Denn zweimal, eine Einmalzahlung für die Arbeitslosen kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein!
Lösungsansätze gäbe es genug: radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich, öffentliche Aufträge oder Förderungen abhängig von der Gleichstellung von Frauen, spürbare Lohnerhöhungen im Dienstleistungssektor, Pflegeberufen und anderen Niedriglohnsektoren durch einen gesetzlichen Mindestlohn, die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 80 Prozent des Aktivbezuges, eine deutliche Erhöhung der Mittel für das arbeitsmarktpolitische Frauenprogramm des AMS, die Einführung einer gesetzlichen Mindestpension in Höhe der Armutsgrenze unabhängig von den Versicherungszeiten, eine staatlich garantierte Existenzsicherung, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet,…
Daher meine Empfehlung, lieber Sebastian und lieber Werner: Investiert doch endlich eure Zeit zur Lösung unserer Sorgen, denn von euren durchgestylten Pressekonferenzen hat niemand etwas zu beißen, geschweige denn zum besser Leben.
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