
Der “Rote Schorsch”, lange lieferte er Fauxpas um Fauxpas – und “seine Partei” die Tiroler Sozialdemokratische, hielt ihm die Stange: Bei seinem übergrößen Konterfei statt eines SPÖ-Logos auf der Innsbrucker Parteizentrale, bei seiner offenliegenden geladenen Jagdwaffe im Luxuskraten, bei seinem Techtelmechtel mit einer italienischen Postfaschistin, bei seinem “leicht angesäuselten” Klien-Interview am Zillertaler Gauderfest oder seinem “Ausflug” ins ferne Berlin zum Fußballmatch Österreich gegen Niederlande. – mit zwei Kumpanen zunächst mit Gratis-Tiroler-ÖFB-Tickets und einer Landes-Reisekostenabrechnung.
Aber auch politische Ausrutscher kümmerten die Tiroler Sozialdemokratie wenig. So durfte der Schorsch ungestraft eine Null-Asylobergrenze und ein Aus der Gendersternchendebatte verlangen. Ebenso war seine Wortspende, dass er sich “eine grüne Landesrätin in der Horizontalen nicht vorstellen wollte“, kein wirkliches Problem. Einzig seine Aussage “wer will schon Frauen mit Doppelnamen wählen” brachte ihm den Ausschluss im Bundesparteipräsidium ein.
Richtig abwärts ging´s erst nach dem kompromittierenden Jagdfoto mit Bruch am Jagdhut und umgart von den bereits angeschlagenen Sigma Boss Benkö. Immerhin war Dornauer für seinen „Schießprügel lüften” am Innsbrucker Flughafen die Jagdlizenz entzogen und ein Waffenverbot ausgesprochen worden. Diese Liaison kostete ihm Landespartei-Vorsitz und Landeshauptmann-Stellvertreter – im “roten Klub” durfte er aber bleiben.
Aber der “rote Schorsch” gab keine Ruhe
Aktuell allerdings ausnahmsweise mit einer guten, sozialen Ansage: Der Tiroler Energieversorger mit 280 Millionen Euro an „Übergewinnen“ soll diese an die Kund:innen zurückverlegen: 100 Millionen Euro sollen an die Tiroler Haushalte als Teuerungsausgleich zurückfließen, 50 Millionen Euro zweckgebunden für den Ausbau der Kinderbetreuung.
“Ein Frevel”, der mit der ÖVP nicht zu haben ist und mit den Tiroler Roten offensichtlich auch nicht. Sie suhlen sich lieber sicher im Schoß ihres Koalitionspartners, daher kam es zu einem Njet im SPÖ-Landtagsklub. Als Dorni trotzdem einen Dringlichkeitsantrag einbrachte, kostete es ihm den Platz im Klub und die Parteimitgliedschaft.
Die “Causa Dornauer” ist damit nicht zu Ende: erste Austritte vor allem aus Innsbruck Land sind schon unterwegs. So wird der Disput weiterhin auf öffentlichem Terrain weiterhin “für Furore” sorgen. Schlimm, denn Abwerzger und Co. reiben sich die Hände, erwarten sie sich doch davon einige zusätzliche Prozentpünktchen von den ohnehin nur knapp über zweistelligen Wähler:innen-Prozentanteils der SPÖ in Tirol.
Antworten