Kleinstadt stellte Wohnungen für Obdachlose bereit

Foto: Lando/Pixabay

Leserbrief zu „Knappe Mehrheit wehrt strittiges Schlafverbot ab“, TT vom 18. November.

Ame Donnerstag wollte die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz Plörer gemeinsam mit ihrem schwarzen Kompagnon Franz Xaver Gruber im Gemeinderat ein Schlafverbot im öffentlichen Raum für Obdachlose durchsetzen. Sie scheiterte: Nicht an am sozialen Willen aller anderen, sondern an FPÖ, Federspiel und Co. Die auch noch die Ärmsten der Gesellschaft zu spalten versuchen und Innsbrucks Obdachlose in „Hiesige“ und „Ausländer“ teilen wollen.

Trotz der Abstimmungsniederlage im Gemeinderat will Oppitz-Plörer am Nächtigungsverbot festhalten. Sie sei zwar offen für andere Lösungsvorschläge, sagte sie gegenüber ORF Tirol, ihr fehle aber der Glaube, dass es bessere Alternativen gebe. Frau Bürgermeister, bitte auch internationale Berichte lesen. Die NDR berichtete zu diesem Thema über eine kanadische 60.000-Einwohner/-innen-Stadt im Bundesstaat Alberta mit einer ehemaligen überdurchschnittlich hohen Zahl an obdachlosen Menschen. Ihr Bürgermeister zog die Konsequenzen und gab je dem Menschen eine Wohnung, sofern dieser seit mindestens 10 Tagen auf der Straße lebte. Anders als bei vielen ähnlichen Projekten müssen die Obdachlosen keinerlei Auflagen erfüllen, um eine Wohnung zu bekommen.

Heute gibt es in besagter Stadt keine obdachlose Person mehr. Zudem wurde der städtische Haushalt mit dieser Maßnahme sogar entlastet, da die Bereitstellung der Wohnungen deutlich billiger ausfiel als die Kosten für die Unterstützung obdachloser Menschen pro Person im Vorfeld. Inzwischen haben auch einige amerikanische Städte also im Kernland des Kapitalismus – den Ansatz aufgegriffen und feiern damit Erfolge, beispielsweise Los Angeles.

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