Heute ist in Tirol der Equal Pay Day. Das ist jener Tag im Kalenderjahr, ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen nicht entlohnt arbeiten müssen. Mehr als ein Fünftel beträgt dieser diskriminierende Lohnunterschied. Oder anders gesagt, 21,6 Prozent beträgt die Lücke zu gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.
Damit nimmt Tirol den drittletzten Platz in Österreich ein. Aber auch der durchschnittliche Österreichwert ist nicht gerade rühmlich: 19 Prozent beträgt hier der Lohnverlust und der dazu gehörende Equal Pay Day „feiern die Unternehmen“ heuer am 25. Oktober.
In diesem Zusammenhang sei die Initiative des ÖGB-Tirols für eine gleichberechtigte Familienarbeitszeit lobenswert erwähnt. Denn die Grundsätze „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ und „gleich viel Zeit für Familienarbeit, Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit“ müssen endlich umgesetzt werden. Aber, mit dem 28 bis 32-Stunden-Wochen-Teilzeitmodell haben die Familienpartner*innen zwar eine umverteilte Arbeitszeit, aber außer der staatlichen Förderung kein Mehreinkommen. Freuen wird´s die Unternehmen, denn die Förderung ist indekt ein Lohnzuschuß für sie.
Zeigen wir doch Mut und verlangen gleich für eine nachhaltige Lösung durch eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich. 30 Wochenstunden sind längst notwendig. angebracht und wir haben sie uns Dank unserer bis zum Anschlag ausgequetschten Arbeitsleistung bereits mehrfach verdient! Gleichzeitig bedarf es einer deutlichen Anhebung der Einkommen in den sogenannten Billiglohnbranchen, wo die meisten Frauen-Arbeitsplätze zu finden sind. Ein gesetzlicher, lohnsteuerbefreiter und wertgesicherter Mindestlohn von 15 Euro pro Arbeitsstunde ist ebenso schon lange leistbar.
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