Schon vor der Wahl stand fest bei den Türkisschwarzen krachts kräftig im Gebälk. Alle Umfragen bescheinigten der Landeshauptmannpartei einen Verlust weit jenseits der 10 Prozent. Tatsächlich bewegte sich der Verlust gerade noch im einstelligen (-9,55) Prozentbereich. Die 34,71 Prozent bedeuten 14 (-3) Mandate und lassen keine Koalition ohne Mattle zu. Also gerade noch ein „Remis“.
Knapp 10 Prozent Verlust, historischer Tiefststand und paradoxerweise feiern die Landes- und Bundesschwarzen das verlustreiche Wahlergebnis im heiligen Lande wie einen großen Wahlsieg. Genauso ein Paradoxon ist das Wahlergebnis in der “Corona-Ursprungsgemeinde Ischgl”. Dort konnte die ÖVP mit einem Plus von 4,15 Prozentpunkten bei 80,83 Prozent landen.
Grüne und SPÖ genauso abgestraft
Die Grünmander und -frauen verloren eineinhalb Prozent ihrer Wähler*innen und fielen unter die 10 Prozentmarke. Im Konkreten liegen sie jetzt bei 9,2 Prozent und bei drei (-1) Mandaten. Da in Tirol mit keiner Dreier-Koalition zu rechnen ist, endet damit ihre neunjährige Regierungsbeteiligung.
Die Sozialdemokrat*innen konnten zwar ein kleines Plus einfahren, echte Wahlsieger*innen sehen anders aus. Denn bei einem zehnprozentigen Regierungsminus gerade mal ein Plus von 0,23 Prozent abzuschöpfen ist ein Standtreten auf ohnehin niedrigem Niveau und alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Dass sie zusätzlich von der FPÖ auf Platz Drei verwiesen wurden ebenfalls nicht. Im Detail heißt das für die SPÖ 17,5 Prozent der Stimmen und sieben Mandate (+1).
Trotzdem, „die Landesroten“ rund um Parteichef Dornhofer haben Lunte gerochen. Sie wollen die wahrscheinliche türkisschwarz-rote Koalition unbedingt. Und ihr „Schorschi“ buggelt bereits am Wahlabend exzellent um die Gunst des neuen Landeshauptmann Toni Mattle, indem er medial Mattle überschwänglich zum hervorragenden ÖVP-Wahlergebnis gratulierte.
FPÖ gewinnt und bleibt isoliert
Zu einem der Wahlsieger*innen gehört (leider) die FPÖ. Ihr Plus liegt bei 3,3 Prozent. Letztendlich bedeuten der 18,84 Prozent Stimmenanteil Platz Zwei und Mandatsgleichstand mit der SPÖ. Eine blaue Regierungsbeteiligung ist aber eher nicht zu befürchten. Schon im Vorfeld haben sich alle Partei gegen eine Koalition mit der FPÖ ausgesprochen
Starke Zuwächse kann die Liste Fritz auf sich vereinen. Die Liste des ehemaligen ÖVP-Rebellen Dinkhauser legte um 4,44 Prozent auf 9,9 Prozent zu. Damit wird ihre Position im Landtag verfestigt und bringt ein drittes Mandat.
Ein kleines Plus, plus ein Prozent, können auch die Neos ausweisen. Alle anderen Kleinparteien, einschließlich der MFG, ziehen nicht in den Landtag ein. Erwähnenswert ist noch der Achtungserfolg der KPÖ in Innsbruck mit 2,7 Prozent…
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