70 Millionen Euro Dividende wandern von der TIWAG an das Land Tirol aus, um danach als Teuerungsausgleich an die Bevölkerung verteilt zu werden. Im Mai noch hat der scheidende Landeshauptmann Günther Platter auf eine Sonderdividende verzichtet. Was hat sich in den wenigen Wochen verändert? Beziehungsweise, wäre es nicht nachhaltiger, wenn der „umgeleitete Teuerungsausgleich von der TIWAG direkt, mit günstigeren Strom- und Gastarifen an die Kund*innen weitergegeben würde? Zwei Fragen die leicht zu beantworten sind. Bei beiden lautet die Antwort: „weil die Landtagswahl vorverlegt wurde“.
Damals im Mai war von dieser noch keine Rede, erst Ende Mai Anfang Juni überraschte der liebe Landespapi Günther mit der Septemberwahl und seinem Politikende. Wahlen sind teuer, ein ausordentliches Wahlzuckerl Teuerungsausgleich ist da jederzeit willkommen. Es bringt Stimmen, ohne dass das Wahlkampfbudget Partei außerordentlich belastet wird.
Im besonderen Fall kommt dazu, dass der neue ÖVP-Spitzenmann Anton Mattle mit schmalen Bekanntheitswerten in die Wahlschale geworfen wurde. Was hilft da besser, wenn Wirtschaftslandesrat Anton Mattle und Leiter der Anti-Teuerungskommission Anton Mattle einen Teuerungsausgleich auspalavern und dafür auch noch TIWAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Anton Mattle dazugewinnen können. Für Wahlkämpfer Anton Mattle ist damit im rechten Lot, denn es macht für ihn generell Sinn, wenn Regierungsmitglieder Verantwortung für die Tiroler*innen in Unternehmen tragen.
Wenn diese Vorgehensweise Ähnlichkeiten zu anderen ÖVP-Aktivitäten und -Wahlkämpfe erkennen lasse, dann sei das zufällig und ungewollt.
Sorry lieber Toni, für mich stinkt das – vielleicht legal, aber sicher unmoralisch – nach Wahlkampfmauschlerei! Frei nach DJ Ötzi singe ich: „ Das ist nicht schlau, das ist nicht doll, du bist der Anton aus Tirol. Deine gigastarker Dividendengewinn, sind ein Wahnsinn, der macht uns hin.“
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