
Die beiden Gewerkschaftsbosse Eckehard Quin (GÖD) und Christian Meidlinger (younion) buckeln brav vor ihren Parteispitzen in der Regierung. Ein bereits beschlossener Gehaltsabschluss wurde aufgeschürft, in einen Dreijahresvertrag abgeändert und vor allem verschlechtert.
Daran ändert sich auch nichts, wenn die GÖD auf ihrer Homepage mit “Dreijahresabschluss erreicht, Nulllohnrunden abgewehrt” prallt oder die younion mit “Erfolgreicher Abschluss trotz Budgetkrise ❗Abschluss für 2026 unverändert bei 3,3 % (Start: 1.7) ❗Keine Nulllohnrunden 2027 und 2028” lobhudelt. Denn bei genauerer Betrachtung ergibt dieser Abschluss nur verschleierte Nulllohnrunden für 2027 und 2028.
Die Beweisführung dazu:
- Im nächsten Jahr wird die für den 1. Jänner 2026 beschlossene Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent um sechs Monate nach hinten geschoben – aufs ganze Jahr gerechnet also ein Minus von 1,65 Prozent.
- Für 2027 ist ab August eine einprozentige Anhebung vorgesehen – ebenso aufs Kalenderjahr berechnet bleibt nur noch ein Plus von 0,41 Prozent – für 2027/28 insgesamt also 1,41 Prozent.
- Im September 2028 gibt’s ein weiteres Prozent – davon bleiben auf das ganze Jahr berechnet nur 0,33 Prozent.
- Zusammen gibt es in jenen Jahren, für die ausgerechnet ein sozialdemokratischer Finanzminister (?!?) mit einer Nulllohnrunde gedroht hat, ein Plus von 1,75 Prozent.
- Zieht man allerdings den jetzt ausverhandelten Verlust aus dem Jahr 2026 von 1,65 Prozent ab, bleibt für die zwei darauffolgenden Jahre nur noch ein sehr bescheidenes Plus von 0,1 Prozent.
Selbst dieses Zehntel-Prozent-Pünktchen git es allerdings real. Denn einerseits wissen wir ja noch nicht, wo 2026 und 2027 die Inflationsrate liegen wird und andererseits sei daran erinnert, dass die für 2026 vorgesehenen 0,3 Prozent über der rollierenden Inflation vorgesehene Gehaltsanpassung nur ein Ausgleich zu den fehlenden im heurigen Jahr. Rechnet man den aus der Verschiebung ergebenden Ausfall von 0,15 Prozent ebenfalls ab, kann getrost behauptet werden, dass die angedrohten Nulllohnrunden, wenn auch verschleiert, punktgenau umgesetzt werden.
Da hilft kein Schónreden weder von den Gewerkschaften, noch von ÖVP und NEOs oder des sozialdemokratischen Finanzministers…
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