„Vor kurzem wurde das Tiroler Pflegepaket angekündigt. Aber durch die Neuwahl und dem damit verbundenen Wahlkampfgetöse ist bis zum Wahltermin politischer Stillstand zu erwarten. Die Pflegereform rutscht wieder einmal nach hinten, zumindest bis Oktober. Und niemand weiß, wie rasch sich eine neue Koalition bilden wird und ob diese den Pflege(personal)notstand als primäres Anliegen ansieht. Es kann also noch länger dauern“, befürchtet anlässlich der Landtagswahl-Vorverlegung der Landesprecher der Gewerkschaftlichen Linken Daniel Spiegl zur Auflösung des Tiroler Landtages.
Fünf Säulen soll das Tiroler Pflegepaket beinhalten: Mehr Geld, mehr Ausbildungsmöglichkeiten, mehr Qualität, mehr Unterstützung für pflegende Angehörige und mehr Kinderbetreuung. Zur „Ausbildungsoffensive“ soll die Pflegelehre kommen und im übernächsten Schuljahr in Reutte mit dem „Pilotprojekt Pflegestarter“ begonnen werden. Es soll nach Abschluss der allgemeinen Schulpflicht, ab dem 15. Lebensjahr eine Ausbildung im Pflegebereich möglich machen.
Äußert kritisch sieht Daniel Spiegl eine Pflegelehre: „Pflegearbeit bringt außerordentlich große psychische und physische Belastung mit sich, vor allem bei den herrschenden Arbeitsbedingungen. Diese Belastungen jetzt auch 15-jährigen im psychologischen sensiblen Entwicklungsstadium zuzumuten, ist unverantwortlich.“ Laut dem Linksgewerkschafter, der selbst bereits 20 Jahre im Gesundheitssektor arbeitet, braucht es zur Entlastung des Pflege- und Gesundheitspersonals dringend „Mehr Lohn“ und „Mehr Freizeit“. „Das bringt viele fachlich hochqualifizierte der Gesundheitsbranche verlorengegangene Kolleginnen und Kollegen zurück und bringt somit auch `Mehr Personal´“, ist Daniel Spiegl überzeugt.
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