In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam es zu einer fürchterlichen Hetzjagd auf die jüdische Bevölkerung. In Innsbruck war das Pogrom besonders brutal. In der relativ keinen Stadt gab es vier Tote, zahlreiche Verletzte, etliche Verhaftungen und den Suizid zweier Jüdinnen. Ebenso wurden die Synagoge sowie jüdische Wohnungs- und Firmeneinrichtungen zerstört.
Das Pogromdenkmal steht am Platz vor dem Tiroler Landhaus und erinnert an das Novemberpogrom in Innsbruck. Beschämend dabei ist, dass fast zeitgleich mit dem Bekanntwerden der NSDAP-Mitgliedschaft Wallnöfers (Mitgliedsnummer 9.566.289) genau dieser Platz als Eduard-Wallnöfer-Platz „geadelt“ wurde. Seine Mitgliedschaft bestätigen die Akten im Berlin Document Center.
“Etwas schlampig” gab der langzeitliche Tiroler Landesvater “vergaß” bei der Entnazifizierung seine NSDAP-Mitgliedschaft. Er bestätigte zwar sein Partei- Beitrittsansuchen, vermerkte allerdings, nie eine Ausweiskarte erhalten zu haben. 85 Jahre nach der Pogromnacht würde es der Tiroler Politik gut anstehen, dem braunen Flecken des Langzeit-Landeshauptmanns Rechnung zu tragen und dem Landhausplatz die Ehrenbezeugung Eduard Wallnöfers zu entziehen.
Ebenso gut anstehen würde auch ein Ende des schlampigen Umgangs bei Bewertung und Berichterstattung des aktuellen Nahost-Konflikt. Im Gaza wird derzeit sinnlos brutal, unmenschlich das Leben zahlreicher Jüd:innen und Palistinänser:innen vernichtet. Zu Verurteilen ist sowohl der Vernichtungsangriff der radikalislamistischen HAMAS auf die jüdische Zivilbevölkerung, als auch Israels gezielte Angriffe auf Krankenhäuser und Flüchtlingslager.
Auf beiden Seiten wird das Leid und der Tod der Zivilbevölkerung berechnend als Kollateralschaden in Kauf genommen. Um dieses Menschenvernichten rechtzufertigen, werden alle Palestinäner:innen zu Terrorist:innen und Israel zum Opfer erklärt. Nur, einerseits sind nicht alle Palestinänser:innen bei der HAMAS und andererseits hat Israels Gaza-Siedlungspolitik für diesen Wahnsinn Mitverantwortung.
Frieden schaffen, denn Krieg ist nie eine Lösung. Er bringt der Bevölkerung nur Tod, Trauer, Flucht und Leid – sowohl der Palästinensischen als auch der Israelischen.
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