Laut Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich wollen immer mehr eine verkürzte Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und das nicht nur für die Jugend, sondern für alle Altersgruppen. Aktuell wollen 28 Prozent aller Beschäftigten weniger Arbeitsstunden leisten, unter den Vollzeitkräften sind es sogar 32 Prozent. Gleichzeitig möchte fast ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten die wöchentliche Arbeitszeit etwas erhöhen.
Die Studie zeigt auch, dass es neben den zahlreichen Teilzeitbeschäftigten auch jene mit Vollzeit plus Überstunden gibt. Drei Viertel aller Beschäftigten in Österreich müssen Überstunden leisten – davon 22 Prozent häufig und 52 Prozent gelegentlich.
Es ist daher höchste Zeit, die Arbeitszeit in Österreich neu zu verteilen. Die 2018 beschlossenen Verschlechterungen im Arbeitszeitgesetz und Arbeitsruhegesetz müssen zurückgenommen werden. Zur Erinnerung, die höchstzulässige Arbeitszeit wurde damals von zehn auf zwölf Stunden pro Tag bzw. von 50 auf 60 Stunden pro Woche verlängert. Außerdem bedarf es einer radikal verkürzten Normal- Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, am besten gleich auf 30 Wochenstunden.
Apropos Normal
In der ÖVP läuft gerade eine “Normal-Debatte”. Politik für die „Normaldenkenden“, für die Mehrheit – das ist aktuell das Ziel der ÖVP, und teilt die Gruppen in „Wir“ und „die Anderen“. In diesem Zusammenhang haben WIR (die Gewerkschaftliche Linke) einige Fragen an den WKO- und ÖVP-Wirtschaftsbund-Präsidenten Harald Mahrer:
Ist es normal, dass immer mehr Menschen wegen des unmenschlich gestiegenen Arbeitsdruck weniger arbeiten wollen, aber sie das einfach ignorieren und „mehr statt weniger arbeiten“ verlangen?
Ist es normal, dass ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten ihre wöchentliche Arbeitszeit gerne erhöhen würde, aber ihr Klientel nur ein „Njet“ dafür zur Verfügung hat?
Ist es normal, dass Österreichs Beschäftigte als jene der produktivsten, also der fleißigsten gelten, aber sie diese mit „brauchen Menschen, die arbeiten wollen, von denen die nicht arbeiten wollen, haben wir genug“ beschimpfen und zu spalten versuchen?
Sicher ist, wenn wir uns eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich herbeisehnen und nicht noch länger arbeiten wollen, hilft nur dafür zu kämpfen!
(erstellt für www.gewerkschaftlichelinke.at)
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