
Der Beschluss zur Pensionsanpassung 2026 steht an. Der voraussichtliche gesetzliche Anpassungswert ergibt sich aus den durchschnittlichen Inflationsraten von August 2024 bis Juli 2025. Demnach liegt der Anpassungsfaktor bei 2,7 Prozent. Leider bedeutet das allerdings nicht, dass die Pensionen auch in diesem Ausmaß steigen werden – die Koalition schachert darüber.
Ein Kommentar von Josef Stingl
Der “pinkfarbene Regierungszwerg” will ein Weniger an mehr und verlangt nur 2,2 statt 2,7 Prozent Pensionsanpassung. Von den NEOS wird dabei wie so oft die Sicherung der Zukunft der Jugend ins Spiel gebracht. Jedoch bringt eine Pensionswert-Reduzierung ebenso wie die bereits beschlossenen “Raubzüge” durch den erhöhten Krankenversicherungsbeitrag, den neuen Selbstbehalten, der Einhebung einer E-Card-Gebühr und der Reduzierung des Kalten-Progressions-Ausgleichs weder den aktuellen Pensionist:innen noch der Jugend eine bessere Zukunft. Es bringt nur einen noch größeren Existenzkampf: sowohl für Pensionist:innen als auch für die Jugendlichen, wenn sie selbst einmal im Pensionsalter sind.
Auch die Industriellenvereinigung (IV) outet sich für einen Pensionsraub. “Bei der Pensionsanpassung muss mit einer Anpassung unter der Inflationsrate auf die Nachhaltigkeit des Systems bedacht werden, zudem sei die Diskussion über das gesetzliche Antrittsalter und Frühpensionen notwendig, um das Pensionssystem für kommende Generationen nachhaltig zu gestalten”, so die IV-Fake-News.
Einige traurige Fakten zur aktuellen Pensionsdebatte
Die meisten Pensionen sind im Gegensatz dazu kein privilegiertes Füllhorn, sondern bedeuten einen harten Existenzkampf – besonders für Frauen. Laut Pensionsversicherungsanstalt (PVA) liegt ihr jährlicher Pensionsbezug im Durchschnitt mit brutto 22.319,36 Euro bzw. netto 20.909,33 Euro nur ganz knapp über der aktuellen Armutsschwelle von 19.926 Euro jährlich.
Besserung liegt ohne Gegenlenken in weiter Ferne. Zwar reduzierte sich in den letzten Jahren der Abstand zwischen Männer- und Frauenpensionen ganz leicht – aber es ist eine negative Umkehr zu erwarten, wenn die derzeit immer größer werdende „erzwungene Frauen-Teilzeit-Generation” in die Pension wechselt. Und die bereits vollzogenen und noch gewollten räuberischen Eingriffe in das Pensionssystem werden mehr und mehr in die Armut treiben.
Bleibt als Conclusio: Inflationsabgeltung ist das Mindeste, aber Armutsbekämpfung im Alter verlangt viel mehr!
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