Die KV-Lohn- und Gehaltserhöhungen orientieren sich seit geraumer Zeit fast ausschließlich an der Inflationsrate des Vorjahres. Auf die Benya-Formel die auch Abgeltung der Produktivitätsgewinne wird „nobel vergessen“.
Aber auch die weitaus höhere Inflationsrate des täglichen Bedarfs spielt bei den KV-Verhandlungen keine Rolle. Diesen Einkommensverlust müssen die Betroffenen selbst ausbügeln. Genauso wie die Wohnkosten. So sind die Mieten alleine in den letzten zehn Jahren doppelt so stark gestiegen wie die Inflationsrate, besagt eine der sicherlich nicht links verdächtigen „Agenda Austria“. Selbst bei Gemeindewohnungen liegt die Teuerungsrate der Mieten 35 Prozent über der Inflationsrate.
Und nicht zu vergessen, die kalte Progression: Denn wenn die Löhne und Gehälter jedes Jahr um die Inflationsabgeltung steigen, so steigt die Lohnsteuer durch die starren Tarifstufen und die Bruttolohnerhöhende Vorrücken in die nächst höheren Tarifstufen überproportional. Die Brutto-Lohn- und Gehaltserhöhung wird durch diesen Steuernachteil Netto zusätzlich geschmälert.
In Kaufkraft gemessen bleibt dann für Viele nicht mehr als vorher – in den unteren und mittleren Einkommenssegmenten sogar weniger über. Aus dem vermeintlichen jährlichen Lohn- und Gehaltsplus bleibt eigentlich nur ein realer Einkommensverlust.
Dazu kommen für viele noch die coronabedingten Einkommensverluste durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, aber das ist noch eine zusätzliche Geschichte…
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