Lohn-Preis-, Preis-Lohn- oder Preis-Profit-Spirale?

Bild von Markus Kammermann auf Pixabay

Die Herbstlohnrunde steht bevor und die Unternehmen spielen Panik. “Kein Spielraum”, „die Inflationsabgeltung ist nicht fix” und “Sicherung der Kaufkraft ist keine Kernaufgabe der Unternehmen“, feixt etwa Metallindustrie-Chefverhandler Christian Knill im Vorfeld der Lohnverhandlungen. Natürlich fehlen in diesem Panik-Gesudere auch nicht die hohen Arbeitskosten: Mit den Lohnerhöhungen werde über die  Lohn-Preis-Spirale die Teuerung noch mehr befeuert. 

Welche Lohn-Preis-Spirale, es werden immer die Preise angehoben und erst  zeitverschoben ziehen die Löhne nach. Richtig ist daher, dass sich ÖGB und  Fachgewerkschaften gegen diesen Begriff verwehren und von einer Preis-Lohn-Spirale sprechen. 

Aber selbst das ist nicht ganz richtig. Im Zeitraum zwischen der Preiserhöhung bis zur inflationsbedingten Lohnanpassung entsteht zusätzlicher Gewinn. Auch wenn die “frei gewählten Preiserhöhungen” mit Mehrkosten von Strom, Gas, Transport und Lieferung begründet werden, hat irgendwer die Teuerungsschraube ohne jegliche Mehrkosten nach oben gedreht. Gleichzeitig müssen die Lohnabhängigen auf den Ausgleich des Wertverlustes ihres Einkommens bis zur nächsten KV-Lohnrunde warten. In Wahrheit haben wir es also mit einer Preis-Profit-Spirale zu tun.

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