Arbeitszeit im Wandel der Zeit

Im “Workmonitor 2023” hat der Personaldienstleister Randstad ein Stimmungsbild zu Arbeitszeit und Pensionsantritt erhoben. Rund 42 Prozent der knapp 1.000 Befragten sprechen sich für eine reduzierte Wochenarbeitszeit, z.B. die Vier-Tage-Woche aus. Vor allem Jüngere sprechen sind für eine bessere Work-Life-Balance durch kürzere Arbeitszeit. 

Auch beim Pensionsantrittsalter haben die Befragten eine klare Haltung. Vier von zehn wollen spätestens zum 60. Geburtstag in Pension gehen. Ehrlicherweise ist anzumerken, dass dies nur neun Prozent für realistisch halten. Ein Viertel der Befragten stellt sich die Pension zwischen dem 60. und 64. Lebensjahr vor und nur neun Prozent wollen einen Pensionsantritt über 65 Jahren. 

“Laut der Studie heißt das beim akuten Arbeitskräftemangels, dass Arbeitgeber*innen mit besonderen Benefits bei Arbeitnehmer*innen und Bewerber*innen punkten können, wie z. B. einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Ein derartiges britisches Pilotprojekt mit rund 3.000 Beschäftigten verlief kürzlich so erfolgreich, dass die allermeisten der mehr als 60 teilnehmenden Unternehmen dieses Konzept beibehalten wollen”, meint Ulla Havas,Chief Operating Officer von Randstad Österreich zum Studienergebnis.

Der Wunsch, die Pension früher genießen zu können, steht diametral dem Ansinnen von Arbeitsminister Martin Kocher entgegen. Dieser wettert und will, dass selbst nach Pensionsantritt “mit Anreizen” weitergearbeitet wird. Ein Anliegen, für das sich laut Studie nur wenige erwärmen können.

Auch dem “Agenda Austria”-Boss Franz Schellhorn stinkt das Ergebnis der Studie. In einer Kolumne in “Der Presse”  hetzt er: “Während die einen bei neun Prozent Inflation über die ideale „Work-Life-Balance“ philosophieren, schieben die anderen Überstunden, um irgendwie über die Runden zu kommen.” Wer allerdings daran schuld ist, dass ihre Löhne und Gehälter so gering sind, dass sie ohne Überstundenleistung nicht leben können, verschweigt er wissentlich. 

Nicht anders zu erwarten ist für den “neoliberalen Vordenker” der Sozialstaat schuld: “Seit vielen Jahren entlasten Regierungen die Bezieher*innen niedriger Einkommen. Das klingt zwar sozial, macht aber insbesondere die Teilzeit im Vergleich zur Vollzeit immer attraktiver. Deshalb sollte der Staat schnellstens damit aufhören, die Teilzeitarbeit steuerlich zu subventionieren.”

Offensichtlich sind deutliche Lohn- und Gehaltsanpassungen im Niedriglohnsegment und die Neuverteilung der Arbeitszeit durch eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich für Schellhorn ebenfalls nur unnötig linkslinkes Teufelszeug…

Teilen

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*